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PROQUA Kultur macht stark 2018-2022: Qualität programmbegleitend weiterentwickeln

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PROQUA Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ (2018-2022):
Qualität programmbegleitend weiterentwickeln

 

Deutschland gehört zu den Ländern, in denen die soziale Herkunft maßgeblich über den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen entscheidet. Nach dem Bundesbildungsbericht 2022 wächst rund ein Viertel aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland in einer schwierigen sozialen Situation auf. Geringe Bildung, niedriges Einkommen oder Erwerbslosigkeit der Eltern schränken ihre Chancen auf einen erfolgreichen Bildungsweg ein. Mit dem Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ fördert das BMBF seit 2013 außerschulische Angebote der Kulturellen Bildung. In „Bündnissen für Bildung“ setzen lokale Akteure Projekte für Kinder und Jugendliche zwischen drei und 18 Jahren um, die einen eingeschränkten Zugang zu Bildung haben.

Die Programmbegleitende Qualitätsentwicklung (PROQUA) der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW leistete die fachpädagogische Begleitung und Qualitätsentwicklung innerhalb der zweiten Programmphase des Förderprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ (2018-2022). Die Akademie der Kulturellen Bildung ist eine anerkannte Einrichtung der Kinder- und Jugendförderung und qualifiziert mit ihrer langjährigen Expertise im gesamten Themenspektrum der Kulturellen Bildung. Sie unterstützt in ihren Netzwerken den Theorie-Praxis-Transfer und begleitete die Weiterentwicklung der Qualität der Kulturellen Bildung im Programm. Gemäß dem Slogan „thematisch, bundesweit, praxisnah“ lagen die Ziele in der Qualifizierung und Vernetzung der vielfältigen Bündnisakteur*innen von „Kultur macht stark“.

Die bundesweit angebotenen Fachkonferenzen bildeten Plattformen für den Austausch zu spartenübergreifenden Querschnittsthemen der Kulturellen Bildung und förderten die Akteure in ihren Kooperationsstrukturen, der Netzwerkbildung und -pflege. Übergeordnetes Ziel war es, mittels der angebotenen Qualifizierungen, die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen in Risikolagen durch gelingende Kulturelle Bildung innerhalb der lokalen Bündnisse zu verbessern.

Die fachpädagogische Begleitung und Qualitätsentwicklung entfaltete ihre Wirksamkeit durch praxisnahe und kooperativ ausgestaltete Veranstaltungsformate und dezentrale Aktivitäten im gesamten Bundesgebiet. PROQUA orientierte sich an spartenübergreifenden Inhalten des Förderprogramms und bündelte wichtige Expertisen von unterschiedlichsten Praxisvertretern und Wissenschaftlern rund um das Kernthema „Kulturelle Bildung für und mit Kindern und Jugendlichen in Risikolagen“. Hier rückten die Handlungsfelder „Sozialraumorientierung“, „Inklusion“, „Diversität“ und „zielgruppensensible Vermittlung“ stärker in den Fokus der Fachdiskurse als zuvor. Durch das Förderprogramm „Kultur macht stark“ fand im gesamten Feld der außerschulischen Jugendbildung eine intensivere Auseinandersetzung mit Fragestellungen der teilhabegerechten Bildung statt. Schwerpunktthemen der durchgeführten Veranstaltungen waren insbesondere Diversitätssensible Bildungsarbeit, Sozialraumorientierung, Digitalität und Nachhaltigkeit.

Von 2018-2022 arbeitete PROQUA „Kultur macht stark“ erfolgreich mit über 1.700 Teilnehmenden in 40 Fachkonferenzen zu transdisziplinären Themen und Fragestellungen der Kulturellen Bildung. Die Veranstaltungen erreichten Fachkräfte, Multiplikator*innen, Ehrenamtliche, die bundesweit tätigen Fachverbände aus Kultur und Jugendarbeit als Programmpartner sowie weitere Interessierte im Feld der Kulturellen Bildung. Bei der Entwicklung der  Fachkonferenzen arbeitete PROQUA fachlich-konzeptionell mit den Programmpartnern und bedarfsweise weiteren themenspezifischen Partnern zusammen. Zum Gelingen trug gleichfalls die Einbindung von externen Expert*innen und Multiplikator*innen aus Forschung und Praxis der Kulturellen Bildung bei.

Über die gesamte Projektlaufzeit hat PROQUA die Veranstaltungen begleitend evaluiert, um Themen, Formate und Methoden weiterzuentwickeln. Sow wurden innovative Themenfelder aus der Kulturellen Bildung, die zur Qualitätsentwicklung des Programms beitrugen, aufgenommen und integriert. Unter Bündelung der Fachdiskurse wurden Ergebnisse aus den Fachkonferenzen dokumentiert und stehen aufbereitet als didaktische Materialien auf der Projektwebseite bereit. Im Zuge der COVID-19-Pandemie wurden zudem neue digitale und hybride Formate entwickelt, um Teilnehmenden trotz Lockdown-Phasen die Teilnahme an den Fachkonferenzen zu ermöglichen. Damit konnte die Qualitätsvernetzung und Qualitätssicherung der fachpädagogischen Arbeit optimiert und weiterentwickelt werden. Die Aktivitäten von PROQUA leisteten hierdurch einen wichtigen Beitrag zur begleitenden Qualitätsentwicklung im  Förderprogramm „Kultur macht stark“.

Hybride Fachkonferenz, 21.11.2023, Remscheid: Das ABC der inklusiven Kulturellen Bildung

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Von Ability bis Zugänglichkeit – das ABC der inklusiven Kulturellen Bildung

Kulturelle Bildung von A bis Z inklusiv zu gestalten ist eine große Herausforderung und Notwendigkeit, um gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen zu erreichen. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass inklusiv beschulte Jugendliche häufiger Ausgrenzung oder Diskriminierung in der Schule als diejenigen in Förderschulen erleben.

Inklusiv ausgerichtete kulturelle Bildungsprojekte sollten an die Alltags-, Bildungs- und Freizeiterfahrungen der jungen Menschen anknüpfen, um Barrieren zu erkennen und abzubauen. Von Anfang an sind hierfür wirksame systemische Konzepte nötig, damit alle Kinder und Jugendlichen – mit und ohne besondere Förderbedarfe – lernen, mit Vielfalt und Differenz umzugehen. Daneben gilt es, das Repertoire an künstlerischen Ausdrucksformen und (Aus-)Bildungsmöglichkeiten im Sinne inklusiver Teilhabe zu erweitern. Dies schließt den Einsatz von Personal, Know-how, die Ausstattung von Räumen mit (technischen) Hilfsmitteln und digitalen Endgeräten, sowie adäquate Unterstützungsangebote ein, die für die kulturelle Bildungsarbeit adaptiert werden können.

Die Fachkonferenz wurde mit Unterstützung des Verbands deutscher Musikschulen und des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands durchgeführt. Sie richtete sich an Kulturvermittelnde, Künstler*innen, Lehrer, Erzieher*innen, Fachkräfte der Jugend-, Sozial- und Wohlfahrtsarbeit sowie an Interessierte aus Betroffenenverbänden.

 

Dokumentation

Hier finden Sie nachstehend die medialen Dokumentationen und Materialien zur Fachkonferenz.

Vortrag
Allgemeine Leitlinien für die Anleitung künstlerisch-kreativer Tools in der inklusiven Kulturarbeit

Vertr.-Professorin Dr. Susanne Quinten, TU Dortmund

Praxisbeispiel
fabelhaft – bunt und stark! Tanz- und Kunstexperimente

Janet Grau, Bildende Künstlerin, Performance-Artist, Heidelberg

 

Das Podiumsgespräch „Spitzenklasse?! (Aus-)bilden für Kunst, Kultur und Inklusion“ der Tagung wurde am 03.12.2023 von 18.04 – 19.00 Uhr im Rahmen der Hörfunk-Programmreihe WDR 3 Forum gesendet und steht danach jederzeit zum Nachhören hier zur Verfügung.

Gäste:
Rainer Buschmann, Inklusionsbeauftragter Musikschule Bochum
Prof. Tilmann Claus, Rektor der Hochschule für Musik und Tanz Köln
Gerda König, Künstlerische Leitung DIN A 13 Tanzcompany
Dr. Anne Segbers, wissenschaftliche Referentin Bildung & Vermittlung, Inklusion, LVR-Landesmuseum Bonn
Moderation: Michael Köhler

Online-Fachkonferenz, 19.10.2023: Modellhaft – Kulturelle Bildung in der Ganztagsgestaltung

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Modellhaft – Kulturelle Bildung in der Ganztagsgestaltung

Alle Kinder und Jugendlichen sollen – unabhängig von ihrer sozialen Herkunft – die Chance haben, zusätzlich zum schulischen Angebot, sportliche, kulturelle und soziale Angebote zu nutzen. Ab 2026 besteht für Grundschüler*innen der Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz. Bereits jetzt können Bildungsbündnisse in „Kultur macht stark“ ihre Projektangebote auf Basis freiwilliger Teilnahme im schulischen Ganztag andocken.

Die Fachkonferenz stellte Erkenntnisse zum aktuellen Stand der Forschung, Perspektiven für die zukünftige Ganztagsgestaltung sowie gelungene Ansätze aus Praxis und Projekten vor. Ob im offenen oder im gebundenen Ganztag, in einem großen Netzwerk, durch Zusammenarbeit mit kulturellen Bildungseinrichtungen, Künstler*innen, Sportvereinen oder Sozialträgern: Vielfältige Konzepte und strukturell fest verankerte Kooperationen können dazu beitragen, dass Ganztag ein Ort ist, an dem sich junge Menschen wohlfühlen und interessenorientiert entwickeln können. Für Qualität und Akzeptanz ist entscheidend, dass der Ganztag aus der Perspektive von und mit Kindern und Jugendlichen beteiligungsorientiert gestaltet wird. Über die Schule hinaus sollte er Brücken in den Alltag und die Lebenswelt der jungen Menschen schlagen.

Die Fachkonferenz fand mit Unterstützung von Aktion Tanz – Bundesverband Tanz in Bildung und Gesellschaft e.V. und dem Bundesverband Freie Darstellende Künste e.V. statt.

 

Dokumentation

Hier finden Sie nachstehend die Präsentationen und Materialien der Fachkonferenz.

Fachkonferenz Berlin, 21.09.2023: Gute Praxis für frühkindliche Kulturelle Bildung: Konzepte – Methoden – Modelle

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Gute Praxis für frühkindliche Kulturelle Bildung: Konzepte – Methoden – Modelle

Eine qualitätvolle Bildung für junge Kinder umfasst mehr als kostenfreie Zugänglichkeit, kindgerechte Räume, einen guten Betreuungsschlüssel und bedarfsgerechte Betreuungszeiten. Pädagogische Fachkräfte haben eine zentrale Rolle, um ein ganzheitliches, an den Bedürfnissen der Kinder ausgerichtetes Bildungsverständnis umzusetzen. Zu ihren Aufgaben gehört es, die kindliche Bildung und Entwicklung u.a. in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Bewegung, Sprache, Erkunden der Umwelt und des Selbst zu unterstützen, Werteorientierungen zu fördern, Handlungsbereitschaft zu stärken und Räume der Partizipation zu eröffnen.

Doch wie sieht es im Kita-Alltag angesichts der angespannten Personalsituation landauf, landab aus? Wie kann die Zusammenarbeit mit kulturellen Bildungseinrichtungen, Künstler*innen, Musiker*innen oder Sport- und Gesundheitsvereinen gelingen, wenn kaum Zeit für Absprachen, Prozessgestaltung und Netzwerkpflege bleibt? Eine Chance bieten kulturelle Bildungsangebote, die themenbezogen und nah am Referenzrahmen des „Gute-Kita-Gesetzes“ angesiedelt sind. Mögliche Formate dafür sind vielfältig: künstlerisch-kreative Sprachförderung, sinnlich-haptisches Erkunden der Umwelt, spielbasierte Gesundheits- und Bewegungsförderung oder Mitbestimmungsmöglichkeiten anhand der Kinderrechte kennenzulernen.

Die Fachkonferenz stellte kompakt Rahmenbedingungen und Beispiele guter Praxis aus dem frühkindlichen Bildungssektor vor und fand mit Unterstützung des Bundesverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler e.V. (BBK) und des Deutschen Bibliotheksverbands e.V. statt.

 

Dokumentation

Fachkonferenz Dortmund, 14.09.2023: Verstehst Du mich? Herausforderungen und Chancen von Mehrsprachigkeit in der Kulturellen Bildung

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Verstehst Du mich? Herausforderungen und Chancen von Mehrsprachigkeit in der Kulturellen Bildung

Um im Alltag erfolgreich zu sein und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, sind Kompetenzen in der deutschen Sprache unerlässlich. Ein mehrsprachiges Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen könnte jedoch noch stärker als Ressource für gesellschaftliches Zusammenleben wertgeschätzt und unterstützt werden. Damit sich junge Menschen mit verschiedenen sprachlichen Hintergründen – sei es durch Migration oder Fluchterfahrungen – in ihrem individuellen Potenzial entwickeln können, sind in der außerschulischen Bildung kreativ-spielerische, motorisch-haptische oder emotionsbasierte Konzepte zur Sprachförderung wichtige Elemente. Mehrsprachige Angebote im Bereich Musik, den darstellenden Künsten, der Medienbildung sowie Lese- und Sprachförderung an unterschiedlichen Lernorten bieten die Möglichkeit, dass sich Heranwachsende als kompetent und sozial integriert erleben.

Die Fachkonferenz stellte spartenübergreifend Angebote und Formate vor, die bei Kindern und Jugendlichen ankommen und wirksam sind und fand mit Unterstützung des Bundesverbands Netzwerke von Migrant*innenorganisationen e.V. statt.

 

Dokumentation

Hier finden Sie nachstehend die Präsentationen und Materialien zur Fachkonferenz.

Online-Fachkonferenz, 13.06.2023: Land gewinnen? Vernetzung in ländlichen Räumen: Darauf kommt es an!

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Land gewinnen? Vernetzung in ländlichen Räumen: Darauf kommt es an!

Lokale Träger von Jugend- und Kultureinrichtungen in ländlichen Räumen haben in ihrer Arbeit spezifische Probleme zu bewältigen: Belastungen und Arbeitsveränderungen durch Corona, eine dünne Personal- oder Ehrenamtsdecke und die strukturell erschwerte Suche nach Kooperationspartnern zählen dazu. Aber auch Mobilitätsfragen, die Digitalisierung sowie die Ansprache und Betreuung junger Menschen sind Themen, die große Herausforderungen mit sich bringen.

Zentrale Gelingensbedingungen für Projekte sind neben der notwendigen Vernetzung unterschiedlicher Partner in der Region die Lebensweltorientierung und Beteiligung der jungen Menschen vor Ort sowie geeignete jugendkulturelle Orte für Begegnung und gemeinsames Erleben. Denn passende Themen und Treffpunkte erhöhen die Teilnahmewahrscheinlichkeit und Akzeptanz bei den Kindern und Jugendlichen. Solche Kulturangebote ermöglichen wichtige Erprobungsräume des kreativen Schaffens, Erfolgs-erlebnisse, soziale – auch intergenerationale – Gemeinschaft und regionale Verbundenheit. Gleichzeitig können nachhaltige Ideen und Orte für neue Kulturangebote entstehen.

Die Fachkonferenz fand mit Unterstützung der Bundesarbeitsgemeinschaft Spielmobile e. V. und des Bundesmusikverbands Chor & Orchester e.V. statt. Sie lud Akteur*innen mit einem Interesse an der Entwicklung Kultureller Bildung in ländlichen Räumen zum Austausch ein.

 

Dokumentation

 

Padlet-Doku "Gut vernetzt?! Gelingensbedingungen für die Zusammenarbeit im Bündnis", 13.06.2023

Online-Fachkonferenz, 26.04.2023: Tiktok & Co in der Jugendmediennutzung

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Tiktok & Co in der Jugendmediennutzung –
(k)ein Problem für die postdigitale Kulturelle Bildung?

Für Kunst und Kultur bietet die digitale Transformation nicht nur vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, sondern auch neue Wege, junge Menschen für kulturelle Angebote zu begeistern. In den letzten Jahren hat sich eine digitale Kultur mit Memes, Mash-up-Videos und anderen innovativen Präsentations- und Kommunikationsformen entwickelt. Sie bietet Anknüpfungspunkte für eine lebensweltorientierte Kulturelle Bildung. Anspruchsvoll ist allerdings die Aufgabe, kulturelle Angebote so zu gestalten, dass sie geschützte, regelbasierte Erprobungsräume für mediale Bildungserfahrungen bieten. Damit rücken kommerziell geprägte Bedingungen und Räume jugendlicher Mediennutzung und -bildung stärker in den Fokus. Die bei Kindern und Jugendlichen am beliebtesten Anwendungen werden zurzeit von global agierenden Internet-Technologiefirmen aus den USA und China beherrscht.

Wie können Fachkräfte die damit verbundenen Spannungsfelder, Widersprüche und Dilemma-Situationen mit Kindern und Jugendlichen bearbeiten? Wie lassen sich gestalterische Anwendungen nutzen, aber gleichzeitig auch Grenzen und Problemfelder kommerzieller Hard- und Software-Nutzung thematisieren? Welche Alternativen und Open Source-Plattformen und -Tools können stattdessen zur Anwendung kommen?

Die Fachkonferenz widmete sich diesen Fragen mit Unterstützung des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis. Sie richtete sich an Interessierte aus Kultureller Bildung, offener Kinder- und Jugendarbeit sowie Schulsozialarbeit.

 

Dokumentation

Hier finden Sie nachstehend die Präsentationen und Materialien zur Fachkonferenz.

Hybride Fachkonferenz, 01.12.2022: Kulturelle Bildung und die Woke-Generation

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Kulturelle Bildung und die Woke-Generation zwischen Identitätspolitik und Gemeinwohlorientierung

Über Identitätspolitik wird medial und in den sozialen Netzen heiß gestritten. Die teilweise emotional geführte Debatte wirft viele Fragen für Kunst und Kultur auf: Welche Rolle haben die Künste und die Kulturelle Bildung als Identitätsfaktor innerhalb einer individualisierten und fragmentierten Gesellschaft? Wie gestalten wir kulturpädagogische Ansätze und Settings, um sowohl diskriminierungssensibel zu arbeiten, die Würde und Rechte von Einzelnen zu berücksichtigen als auch Gemeinwohlinteressen in ein ausgewogenes Verhältnis zu setzen? Und: Wie lässt sich in diesem Spannungsfeld der künstlerische Freiraum bewahren?

Die Fachkonferenz beleuchtete mit verschiedenen Impulsen und praxisorientierten Workshops Aspekte kultureller Identitäten wie Migration, Geschlechteridentitäten oder Klassismus/ Bildung sowie einen diversitätssensiblen und stärkenorientierten Umgang mit Minderheiten in der Kinder- und Jugendarbeit. Sie diskutiert die Bedeutung von Diskriminierung und Betroffenheit, den (eigenen) Umgang mit kulturellen Prägungen und die Bedeutung von Kunst und Kultur für Identitätsprozesse.

Die Veranstaltung richtete sich an Interessierte und Fachpersonen aus Kultureller Bildung, Jugend- und Sozialarbeit, Schulen, Theater, Soziokulturelle Zentren, Stadtteilarbeit, Migrantenorganisationen und Freiwilligenarbeit.

 

Dokumentation

Hier finden Sie nachstehend die Videomitschnitte und Präsentationen zur Fachkonferenz.

Vortrag
Kulturelle Bildung und Identitäten

Prof. Dr. Susanne Keuchel, Akademie der Kulturellen Bildung

Vortrag
Kulturelle Bildung als Safer Space und Möglichkeitsraum

Merfin Demir, FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW

Aus der Praxis
Film und Empowerment: Ihr wolltet es ja so!

Emily Ivie Winkelsträter, Jugendfilmpreisträgerin 2021

Vortrag
Heteronormativität und Geschlechteridentitäten in muslimischen Gesellschaften

Dr. Ali Ghandour, Zentrum für Islamische Theologie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Podiumsgespräch
Alle an Bord?! Kulturelle Bildung als Strategie für Empowerment

mit Merfin Demir, Dr. Ali Ghandour und Emily Ivie Winkelsträter

Hybride Fachkonferenz, 08.11.2022: Gemeinsames Erinnern

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Gemeinsames Erinnern.
Herausforderungen für eine plurale Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft

Aufgrund seiner besonderen Geschichte werden Erinnerung und Aufarbeitung in Deutschland seit Jahrzehnten großgeschrieben – speziell, wenn es um die kritische Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus geht. Doch seit einiger Zeit stellt sich zunehmend die Frage, wie Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft zeitgemäß gestaltet werden kann: wer erinnert an was und aus welcher Perspektive? Dabei geht es nicht nur um die Erinnerung der NS-Zeit. Dies betrifft den öffentlichen Umgang mit der Geschichte der DDR oder die fehlende Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit. Die wiederholte Betitelung rechter Anschläge als Einzelfall bis hin zur anhaltenden Diskriminierung von Minderheiten wie Sinti und Roma oder LGBTTIQ*-Personen in historischen Debatten ist ebenfalls kritisch zu hinterfragen.

Wie sieht also gutes gemeinsames Erinnern in einer vielfältigen, postmigrantischen Gesellschaft aus? Können wir jungen Menschen über kreativ-künstlerische und digitale Formen neue Zugänge zur Erinnerungskultur eröffnen und kulturelle Narrative für unsere Geschichte, Gegenwart und Zukunft gemeinsam gestalten?

Die Fachkonferenz fand mit Unterstützung des Arbeitskreises Gedenkstättenpädagogik und der Türkischen Gemeinde in Deutschland statt und richtete sich an Fachkräfte aus Kultur-, Bildungs- und Sozialarbeit, Museen und Gedenkstätten, Soziokulturellen Zentren, Migrantenorganisationen, Freiwilligen- und Jugendorganisationen sowie weitere Interessierte.

 

Dokumentation

Hier finden Sie nachstehend die Videomitschnitte, Präsentationen und Texte zur Fachkonferenz.

 

Grußworte

Katrin Unger, Arbeitskreis Gedenkstättenpädagogik und Martin Gerlach, Türkische Gemeinde in Deutschland

Begrüßung und Einführung

Prof. Dr. Susanne Keuchel, Akademie der Kulturellen Bildung

Vortrag
Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen: eine interdisziplinäre Perspektive

Prof. Dr. Wulf Kansteiner, Aarhus University

Vortrag
Kulturelle Bildung und Gedenkstättenarbeit: Herausforderungen für eine milieuübergreifende, plurale Gestaltung von Erinnerungskultur(en)

Prof. Dr. Bünyamin Werker, Hochschule Hannover

Praxisbeispiel
Mit Leipelt stolpern/ weristhans.com – eine digitale Spurensuche

Mario Antonio Reyes Loredo, Hirn und Wanst, Hamburg

Praxisbeispiel
Sound in the Silence

Dr. Matthias Heyl, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

Parallele Themenforen

1. ‘Erinnern heißt Vergegenwärtigen, heißt nicht Identifikation!’ – Theaterpädagogische Interventionen
in der Erinnerungsarbeit
Andreas Schmid, Theaterkunst Köln

2. An die Shoah auf TikTok erinnern? Soziale Medien und partizipatives Gedächtnis 
Dr. Iris Groschek, Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte

3. Die Hingucker – Zivilcourage üben 
Dina Peppmöller, Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg;
Moderation: Nina Kliemke, Landesverband Nordrhein-Westfalen des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge

Das Podiumsgespräch „Gemeinsames Gedenken: Plurale Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft“ der Tagung wurde am 05.02.2023 von 18.04 – 19.00 Uhr im Rahmen der Hörfunk-Programmreihe WDR 3 Forum gesendet und steht danach jederzeit zum Nachhören hier zur Verfügung.

Gäste:
Dr. Iris Groschek, Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte
Kenan Kücük, Multikulturelles Forum
Prof. Dr. Susanne Keuchel; Akademie der Kulturellen Bildung
Dr. Ulrike Schrader, Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

Moderation: Prof. Dr. Bünyamin Werker

hybride Fachkonferenz, 28.09.2022: Inklusion bereichert: Körper. Performance. Gemeinschaft. Menschenrecht!

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Inklusion bereichert:
Körper. Performance. Gemeinschaft. Menschenrecht!

Müssen wir die Darstellungspraxis in den Künsten überdenken? Welche innovativen inklusiven Ansätze und Methoden gibt es schon, die eine gleichberechtigte und barrierefreie Teilhabe für möglichst Viele erreichen? Wie lässt sich in der künstlerischen Praxis ein tiefergreifendes Bewusstsein für gleichberechtigte Situationen schaffen, um Sprachlosigkeit zu überwinden, eigene Ausdrucks- und Bewegungssprachen zu erforschen und sich selber in Beziehung zu einer Gruppe zu erleben? Inklusive Settings bereichern nicht zuletzt das Repertoire um weitere künstlerische Ausdrucksformen wie Rollstuhltanz, Gebärdenchor und vieles mehr.

Die Tagung reflektierte die Praxis der Kulturellen Bildung bezogen auf inklusive Teilhabe. Sie präsentierte gelungene Angebote, Projekte und Methoden und diskutierte daneben bestehende Desiderate und Herausforderungen. Was muss bei einer inklusiven Kulturellen Bildung künftig mitgedacht werden? Und welche neuen künstlerischen Ausdrucksformen entstehen durch inklusive Kollaborationen?

Die Fachkonferenz fand mit Unterstützung der ASSITEJ Bundesrepublik Deutschland statt und richtete sich an Künstler*innen, Kulturvermittler*innen, Fachkräfte der Jugend-, Sozial- und Wohlfahrtsarbeit sowie an Interessierte aus Betroffenenverbänden.

 

Dokumentation

Hier finden Sie nachstehend die Videomitschnitte und Präsentationen  zur Fachkonferenz.

Vortrag
Inklusion und Kultur – Perspektiven auf Praxis
und Professionsentwicklung
in den darstellenden Künsten

Dr. Gustavo Fijalkow, künstlerischer Leiter Forward Dance Company, LOFFT – das Theater, Leipzig

Im Gespräch
Inklusion als Praxis und Professionsentwicklung  in der kulturellen Kinder- und Jugendbildung

Angela Müller-Giannetti, EUCREA e.V./ Dr. Nina Stoffers, LKJ Sachsen e.V.

Aus der Praxis
Frei Fallen – ein inklusives Tanz-Theaterprojekt

Philipp Boos, Schauburg München

Inklusive Theaterarbeit mit und für Kinder und Jugendliche
(Vortrag in Deutscher Gebärdensprache, mit Simultan-Übersetzung)

Pia Jendreizik, Leute wie die e.V.

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