Tiktok & Co in der Jugendmediennutzung –
(k)ein Problem für die postdigitale Kulturelle Bildung?
Für Kunst und Kultur bietet die digitale Transformation nicht nur vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, sondern auch neue Wege, junge Menschen für kulturelle Angebote zu begeistern. In den letzten Jahren hat sich eine digitale Kultur mit Memes, Mash-up-Videos und anderen innovativen Präsentations- und Kommunikationsformen entwickelt. Sie bietet Anknüpfungspunkte für eine lebensweltorientierte Kulturelle Bildung. Anspruchsvoll ist allerdings die Aufgabe, kulturelle Angebote so zu gestalten, dass sie geschützte, regelbasierte Erprobungsräume für mediale Bildungserfahrungen bieten. Damit rücken kommerziell geprägte Bedingungen und Räume jugendlicher Mediennutzung und -bildung stärker in den Fokus. Die bei Kindern und Jugendlichen am beliebtesten Anwendungen werden zurzeit von global agierenden Internet-Technologiefirmen aus den USA und China beherrscht.
Wie können Fachkräfte die damit verbundenen Spannungsfelder, Widersprüche und Dilemma-Situationen mit Kindern und Jugendlichen bearbeiten? Wie lassen sich gestalterische Anwendungen nutzen, aber gleichzeitig auch Grenzen und Problemfelder kommerzieller Hard- und Software-Nutzung thematisieren? Welche Alternativen und Open Source-Plattformen und -Tools können stattdessen zur Anwendung kommen?
Die Fachkonferenz widmet sich diesen Fragen mit Unterstützung des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis. Sie richtet sich an Interessierte aus Kultureller Bildung, offener Kinder- und Jugendarbeit sowie Schulsozialarbeit.
ProQua Online-FK Jugendmedienbildung_26-04-2023_web
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Programmablauf
09:30 h Ankommen und digitales Onboarding
10:00 h Begrüßung und kurze Einführung
10:10 h Jugendliche Medienpraktiken auf Tiktok & Co: Posieren oder Sich-Positionieren?
Jun.-Prof.in Dr. Viktoria Flasche, Kunstakademie Düsseldorf
10:25 h Kommerzielle Plattformen als Herausforderungen für eine kritische Medienbildungsarbeit
Prof. Dr. Valentin Dander, Hochschule Clara Hoffbauer Potsdam
10:40 h Fragen und Austausch
10:50 h Praxisbeispiele und Projektvorstellungen
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- Janine Radeke, SinnBilden, Trainerin für Jugend- und Medienbildung
- Julia Behr, JFF – Institut für Medienpädagogik
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11:15 h Pause
11:20 h Online-Lesung: Julia von Lucadou liest aus ihrem aktuellen Roman „Tick Tack“
11:40 h Fragen und Austausch
11:50 h Mittagspause
12:15 h Parallele Themenforen 1-3
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- Use it or leave it? Digitale Medien in der Bildungsarbeit – zwischen Lebensweltorientierung und Datenschutz
In der Bildungsarbeit mit Jugendlichen kommen häufig digitale Medien zum Einsatz. Sie werden aktiv und kreativ verwendet oder können auch thematisch eingebunden werden. Dabei stellen sich pädagogische Fachkräften unterschiedliche Fragen, z. B.: Welche Anwendungen kann ich eigentlich guten Gewissens nutzen? Inwiefern kann ich kommerzielle Plattformen wie Youtube oder Tiktok einbinden? Im Workshop befassen wir uns mit dem Dilemma, dem Fachkräfte ausgesetzt sein können. Gemeinsam suchen wir nach Alternativen bzw. nach Wegen der Lebensweltorientierung gerecht zu werden, ohne Datenschutz und Privatsphäre außer Acht in der Jugend(medien)bildung zu lassen.
Julia Behr/ Lisa Mutschke, JFF – Institut für Medienpädagogik - Use it or do it yourself? DIY-Gamedesgin als kritische Medienpraxis
Zum Einstieg in das breite Handlungsfeld erfahren wir aus zwei verschiedenen Perspektiven, wie sich DIY-Games spiel- und medienpädagogisch von populären kommerziellen Games unterscheiden und wie das Selbermachen für die pädagogische Praxis genutzt werden kann. Im Anschluss gibt es Gelegenheit und Raum für Fragen der Teilnehmenden und den gemeinsamen Austausch.
Benjamin Heinemann, Initiative Creative Gaming/ Nils Sommer, Autor & TTRPG-Designer
- (Medien-)Pädagogik im Spannungsfeld zwischen Plattformkapitalismus und alternativen Modellen
(Social Media-)Plattformen sind vieles zugleich: kulturelle und politische Versammlungsorte, Gabentisch und Marktplatz, Safe Spaces und Pranger, und vieles mehr. Die Spannung zwischen Lebensweltnähe und Abgehobenheit, zwischen Inklusion und Exklusion, zwischen kapitalistischer Zweckbestimmung und Gemeinwohlorientierung, zwischen Realität und Utopien ist also nicht aufzulösen. Gemeinsam möchten wir verschiedenen Antworten auf die Frage näherkommen, wie wir mit dieser Spannung in diversen Bildungskontexten umgehen können.
Prof. Dr. Valentin Dander, Hochschule Clara Hoffbauer Potsdam
- Use it or leave it? Digitale Medien in der Bildungsarbeit – zwischen Lebensweltorientierung und Datenschutz
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13:15 h Ergebnisse aus den Themenforen, Fazit und Ausblick
Critical Friend: Gerrit Diekmann, Leitung Offene Kinder- und Jugendarbeit & Schulsozialarbeit,
CVJM Münster/ Evangelische Arbeitsgemeinschaft Offene Tür NRW
13:45 h Ende der Veranstaltung
(Programmänderungen vorbehalten.)
Die Anmeldephase zu dieser Fachkonferenz ist abgeschlossen.