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Aufgrund seiner besonderen Geschichte werden Erinnerung und Aufarbeitung in Deutschland seit Jahrzehnten großgeschrieben – speziell, wenn es um die kritische Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus geht. Der deutsche Weg der Vergangenheitskonfrontation beim Aufbau einer besseren Zukunft gilt oft als vorbildlich. Doch seit einiger Zeit stellt sich zunehmend die Frage, wie Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft zeitgemäß gestaltet werden kann: wer erinnert an was und aus welcher Perspektive? Dabei geht es nicht nur um die Erinnerung der NS-Zeit. Dies betrifft den öffentlichen Umgang mit der Geschichte der DDR oder die fehlende Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit. Die wiederholte Betitelung rechter Anschläge als Einzelfall bis hin zur anhaltenden Diskriminierung von Minderheiten wie Sinti und Roma oder LGBTTIQ*-Personen in historischen Debatten ist ebenfalls kritisch zu hinterfragen.
Wie sieht also gutes gemeinsames Erinnern in einer vielfältigen, postmigrantischen Gesellschaft aus? Können wir jungen Menschen über kreativ-künstlerische und digitale Formen neue Zugänge zur Erinnerungskultur eröffnen? Die Fachkonferenz greift unterschiedliche Perspektiven auf und diskutiert, wie kulturelle Narrative für unsere Geschichte, Gegenwart und Zukunft gemeinsam gestalten werden können.
Die Fachkonferenz findet mit Unterstützung des Arbeitskreises Gedenkstättenpädagogik und der Türkischen Gemeinde in Deutschland statt und richtet sich an Fachkräfte aus Kultur-, Bildungs- und Sozialarbeit, Museen und Gedenkstätten, Soziokulturellen Zentren, Migrantenorganisationen, Freiwilligen- und Jugendorganisationen sowie weitere Interessierte.
Flyer ProQua FK Gemeinsames Erinnern_web
Programmablauf
09:30 h Ankommen und Anmeldung vor Ort und digital
10:00 h Grußworte
Katrin Unger, Arbeitskreis Gedenkstättenpädagogik (digital)
Martin Gerlach, Türkische Gemeinde in Deutschland
10:10 h Begrüßung
Prof. Dr. Susanne Keuchel, Akademie der Kulturellen Bildung
10:20 h Vortragsimpuls I
Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen: eine interdisziplinäre Perspektive
Prof. Dr. Wulf Kansteiner, Aarhus University (digital)
10:40 h Vortragsimpuls II
Kulturelle Bildung und Gedenkstättenarbeit: Herausforderungen für eine
milieuübergreifende plurale Gestaltung von Erinnerungskultur(en)
Prof. Dr. Bünyamin Werker, Hochschule Hannover
11:10 h Murmelgespräche und Austausch
11:30 h Aus der Praxis
12:20 h Mittagspause
13:20 h Parallele Themenforen (digital und hybrid)
15:15 h Tee- und Kaffeepause
15:45 h Podiumsgespräch (mit Radio-Aufzeichnung)
Gemeinsames Gedenken: Plurale Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft?“
Gäste:
Kasm Cesmedi, Landesrat der Roma NRW, Gesamtschullehrer, Roma-Aktivist
Dr. Iris Groschek, KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte
Prof. Dr. Susanne Keuchel, Akademie der Kulturellen Bildung
Kenan Kücük, Geschäftsführer, Multikulturelles Forum
Moderation: Prof. Dr. Bünyamin Werker
16:45 h Ausblick und Verabschiedung
(Programmänderungen vorbehalten.)
Anmeldung Vor-Ort-Teilnahme
Anmeldung Online-Teilnahme